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Mein Name ist natürlich nicht Rhonda, aber ich musste bei der Überlegung wie ich mich hier nun nennen möchte plötzlich an Alf denken und seine große Liebe, und ich fühle mich auch nicht von dieser Welt. Ich sitze auf einem fremden Stern und bekomme gerade noch so mit, was hier auf dem blauen Planeten abgeht.
Es interessiert mich nicht, wer gerade amerikanischer Präsident geworden ist, ich weiß es gar nicht lol. Aber, ich kenne aus der sicheren Perspektive des anderen Sterns, die Menschheit insgesamt und die Wechselspiele der Zeit: die regelmäßig ineinander übergehenden fetten und dürren Jahre. Bezogen auf die Menschheit und jeden einzelnen Menschen selbst.
Ich kann riechen, sehen und empfinden, wie es meinem Gegenüber geht.
Und ich fühle mich nicht verpflichtet wissend zu sein, im Sinne von Wer wird Millionär. Mein Wissen ist mein Eigenes und eine reichhaltige Kollektion an Gefühlen. Deswegen ist mir auch kein menschliches Gefühl fremd, wirklich keins.

Ich möchte mit voller Absicht Kommentare in diesem Blog vermeiden.
Schreiben, das tue ich überhaupt, weil ich gar nicht warten möchte, bis ich irgendwo einen Therapieplatz bekomme, und ich nun wieder einmal viel zu kurzfristig bemerkt habe, dass ich allerdings dringend einen benötige. Nennen wir es eine akute Selbsthilfe, die ich mir hiermit erschaffe.
Und dann, zu Beginn einer Therapie sitzt man dann da und hat einfach die vollkommen falsche Person vor sich – oder, man wird sogar von einem solchen Seelenklemptner abgelehnt, weil das subtile Krankheitsbild, dem Gedankenverdreher zu heikel ist. Was ist es denn so schlimmes, was hat sie denn? – Fragen Sie sich berechtigter Weise.
Tja, wenn ich das mal so genau wüsste, vielleicht lässt sich die Symptomatik am besten anhaltspunktmäßig schon mal soweit festlegen, dass viele weibliche Therapeutinnen eine Abneigung dagegen entwickelt haben, mich in Ihre Patientenkartei aufzunehmen. Und schwammige Begründungen wurden mir genannt, an denen ich mich nicht mehr wirklich erinnern kann.
Was schätzen Sie denn, wie alt ich bin? Nun, das wird mein Geheimnis bleiben, es stört doch einfach nur, schon beim Lesen, eine bestimmtes mögliches Erscheinungsbild vor Augen zu haben. Ihrer Phantasie sind hiermit keine Grenzen gesetzt.
Zurück zu den Therapeutinnen: Sie wollten wohl dringend vermeiden, dass ich meine Hassgefühle gegen meine Mutter auf sie übertrage. Entschuldigung, aber das ist ihr verdammter Job und beileibe, wie schön wollen die sich ihr Arbeitsleben denn gestalten? Da muss es krachen, auch ein Therapeut muss an sein Limit kommen, und mit mir dürften sie entsprechendes durchmachen müssen. Dabei kann doch eine gefühlsintensive Therapie doch nur Klarheit erbringen, ja vielleicht endlich einmal die Katharsis, raus aus meinem Gefängnis der ungefilterten Wut gegenüber meiner Mutter und anderen weiblichen Personen aus meiner Familie, die an meiner Erziehung und Prägung beteiligt sind.

Da ich, schonungslose Relbstreflektion als eine meiner raren Talente bezeichne, kann ich mir den Seelenmüll auch vor mir selbstausbreitend alleine betrachten und warten, bis die beste Heilerin an meine Tür klopft und mich sanft entführt zu neuen Kapiteln meines Lebens: Die Zeit! Im Moment kann ich nur eines machen: Die Vergegenwärtigung meines Schmerzes.



Ich kann es einfach nicht mehr ertragen im Moment Sex zu haben. Es ist wie mit dem Essen. Kaum esse ich überhaupt etwas verspüre ich noch mehr Hunger, und kaum hatte ich Sex, verspüre ich noch mehr verlangen.
Ich hatte also pausiert mit der notwendigen Körperlichkeit und hatte gestern einen schönen Beischlaf, mit Orgasmus und allem drum und dran. Und ihm habe ich außerdem einen geblasen.
Ich dachte heute morgen nicht sofort an Sex, aber, und das ist der Punkt, ich erinnerte mich auch nicht unmittelbar daran, welchen gehabt zu haben.
Warum hat er mich denn heute morgen gleich zweimal verabschiedet mit einem Kuss, einer liebevollen Umarmung, als ich noch rege müde war – warum, darauf komme ich gleich noch zu sprechen. Also, das mit dem müde Sein, der Grund der intensiven Verabschiedung wurde ja genannt; wir hatten Sex.
Streicheln, Bumsen und Blasen. Aber Blasen in der Mitte. Bumsen kam als Finale. Merken Sie was, ich habe nichts vom Lecken geschrieben. Ich brauche es nicht, aber heute morgen hätte ich es gebrauchen können. Weil, es kam mir in den Sinn, nicht von allein, sondern weil der Sex nach einer gut 14-tägigen Pause mir wieder mehr Lust auf mehr und allerhand Spielarten beschert hat. Aber, die direkteste und anerkennenste Art eine Frau zu beglücken ist der Zungenschlag und das sanfte Saugen im heiligen Bereich. Genau das macht er nicht. Er macht es schon, er hatte es auch gemacht, gleich beim ersten hautnackten Miteinander, aber er mag es nicht. Und ich frage mich, mag er mich.
Ich möchte mein Gefühl schildern, was ich jetzt gerade habe: Eine kleine Säge, mit feinen Zacken, ritzt ungleichmäßig langsam in meinen Eingeweiden, etwa um den Bauchnabel herum. Es ist verdeckte Wut, es ist Eifersucht und Selbsthass. Fragen Sie mich nicht, wie sich Selbsthass anfühlt, einige werden es einfach kennen.
Dieses Sägen wurde durch eine klar formulierte SMS gemildert, die ich vor einer Stunde an ihn schrieb: Wenn Du mich nicht bald genauso gerne da unten küsst, wie ich es bei Dir tue, trenne ich mich. – Von Dir – brauchte ich wohl nicht mehr hinzuzufügen, obwohl ich mir heute am liebsten zudem noch selbst den Kopf abtrennen könnte, so sehr belasten mich meine Gedanken. Und ich fühle mich zerrissen. Tja, und jetzt ist noch ein weiteres Gefühl herangekommen und hat sich unaufhaltsam breit gemacht, Angst. Angst, wir könnten uns wirklich trennen.
Und nicht aus stolz lasse ich mir die Aussparung dieser Sexvariante nicht gefallen, sondern, weil es mich zu sehr verletzt so einfach ist das. Stolz habe ich keinen, nur wenn ich betrunken bin, und das ist direkt das nächste Thema.

6 Bier am Abend sind mittlerweile normal für mich. Ich lebe von Hartz IV und habe alles was zu Geld gemacht werden kann bei Ebay verkauft. Ich wohne bei ihm, in seiner Wohnung, habe hier aber nur eine handvoll Sachen hingeschafft, die ich in einem Schwung wieder mitnehmen könnte. Außer ein selbstgemaltes Ölbild, ist hier gar nichts, was auf meine Existenz in dieser Wohnung Rückschlüsse zuließe. Auch kein Foto von mir, werden Sie hier vorfinden. Und ein Foto von uns beiden, gibt es überhaupt nicht. Ich bin objektiv genug zu wissen, dass die Qualität seines Aussehens die meinige um einiges überragt und so habe ich mich strikt geweigert, mit ihm gemeinsam in ein Objektiv zu schauen.
Hätte er meine Kleider nicht in seinen Schrank gepackt und einige Fächer freigeräumt würde ich mir Tag für Tag, mein Zeug zum an mir tragen, aus dem blauen schicken Müllzack ziehen, den ich bei meinem Einstand hier mitbrachte, zufällig wie aus einer Lostrommel. Es stört mich nicht im geringsten, so zu leben.
Aber, meine Eltern stört’s, und über die gibt es nächstes Mal noch genügend zu erzählen. Lediglich eine Sache habe ich aus meinen bisherigen Therapiestunden mitnehmen können: man kann nicht alles besprechen und springen sie bitte nicht so sehr bei den Themen, hieß es immer. Ich werde dann meistens immer sehr kratzbürstig und spreche nur noch schneller. Oder ich halte ganz die Schnauze. Das kommt in letzter Zeit auch nicht wenig vor.
Welcher Narr hat sich eigentlich so was einfallen lassen: Kein Gedanke hängt mit irgendeiner logischen Ordnung zusammen, wir denken, nur assoziativ, die Logik ist eine Drangsal, ein Muss für gebildete Menschen, die ihre Rückschlüsse zum besten geben wollen, aber logisches Denken ist ein Prozess fernab jeglicher echten Gefühle und macht mir eigentlich keinen Spaß.
Und ich muss es auch nicht. Ich stehe ohne Beruf und ohne jegliche intellektuelle Zuhörerschaft da, ich habe meine gedankliche Tätigkeit auf eine Seite meiner Gehirnhemisphäre beschränkt.

6 Bier sind ein guter Durchschnitt pro Abend, ich trinke sehr gerne Becks Gold. Es schmeckt mir wirklich. Gestern, so hatte ich den Eindruck hat das kohlensäurehaltige, stimulierende Gesöff sogar meine Stimme geklärt, wenn nicht gar vergoldet. Und ebenso meine Stimmung. Ich konnte singen, habe Lieder zum besten gebracht, von Whitney Houston, Mariah Carey, Madonna und Cindy Lauper, die jeder kennt. Wissen Sie, das Lied Time after Time, hat mich wahnsinnig bis zu kleinen zarten Tränen gerührt. Ich singe direkt mit den Sängerinnen mit und die Videos laufen über Youtube. Und das Video von diesem Song war so wunderschön, wie sie aufgebrochen ist, völlig ins unbekannte, weg von ihrem Freund, weg von ihrer Mutter. Ich war das, und ich finde mich auch ein bisschen ähnlich mit Cindy. Sie ist keine Schönheit, aber man könnte sie trotzdem zum Ficken gern haben und zum Knuddeln, beides spreche ich mir nicht ab. Und ihr Videofreund könnte figurmäßig auch meinem Liebsten entsprechen.
Jetzt hat hier übrigens auch meine Mutter gerade Sturm geschellt. Was soll ich denn aufmachen, schließlich sitze ich hier noch im Schlafanzug, und es ist bereits kurz nach 1 Uhr Mittag. Also, ignorieren und weitergeschrieben.

So im Rausch war gestern wieder alles ganz erträglich. Stinkbesoffen, obwohl ich mich nach 4 Kannen 0,5 Liter Bier auf nüchternen Magen immer noch voll verkehrstüchtig fühle, hatte ich gestern noch die Radfahrt in der abendlichen Dämmerung ganz besonders genossen. Ansonsten kann ich der herbst-winterlichen Zeit mal so gar nichts positives abgewinnen. Ich hasse sie sogar richtig. Das Fitzelchen Sonne, die beißende Kälte, der ernüchternde Regen, die beschissene Dunkelheit. Verdammt, jede Stunde könnte ich mich umbringen dann, ich weiß nur nicht mit was. Aber Selbstmord auf Raten geht ja auch mit Alkohol, und Zigaretten kommen ja auch noch genügend hinzu, vervollkommnen sozusagen die Giftliste.

Ich bin es aber leid mir diese Scheinwelt aufzubauen. Ich habe mir durch Ausgaben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann einen hübschen Schuldenberg geschaffen. Nein, hier steht kein HDTV-Gerät, ich habe nicht viele Klammotten oder ein teures Fahrrad (30 EURo Ebay, schönes Old School Mountainbike), ne, ich konnte meine Handyrechnungen nicht begleichen, hab den Rest versoffen und verfressen. Aber, an alle Bulimikerinnen, die nun jubeln, juchu, schon wieder eine von uns: Es ist alles drin geblieben, ich bin definitiv nicht eine von Euch, weil ich was gegen den säuerlichen Gestank an meinen Händen hab. Ich hatte einfach Glück nicht auseinanderzugehen. Ich will einfach nie mehr zunehmen, und es ist ein sanftes wollen, ein Wohlwollen gegen mich selbst, nicht das panikhafte Kontrollieren meines Gewichts, deshalb bleibe ich schlank. Es ist wie Meditation, es ist eine mentale Einstellung, das kann man nicht erklären.
Aber, zurück zu den Giften:

Nicht, dass ich Alkohol ablehne, weil ich besserwisserisch wiederkäue, wie schlecht und gefährlich er ist, welche Abhängigkeiten er hervorruft, wie dumm er macht, was für einen Einschnitt in seine Persönlichkeit man erfahren kann, bis hin zur Spaltung. Ja, und letztlich wie beschissen man als Säufer/in aussieht, wie aufgeschwemmt und blass und dann bei jeder Anstrengung gleich wieder schwitzig rot.
Nein, ich habe einfach keine Lust mehr. Meinen ganzen Schmerz habe ich in einem inneren See, ersoffen, aber, er quillt schon über, überschwämmt mich völlig, dass ich eigentlich bei jeder Gelegenheit weinen könnte.

Normalerweise achte ich darauf auch noch so gut wie nichts zu essen. Aber gestern nacht musste es noch ein deftiges Omlett mit Speck sein. Unglaublich deftigen Appetit bekommt man auch noch vom Saufen. Jetzt habe ich erst mal die Schnauze voll, von solch bäuerlichem Fressen, ich werde jetzt wieder längere Zeit auf tierische Kost verzichten. Nicht, weil ich die Viecher schützen will, sondern weil ich mein Hautbild nach zuviel Fleisch nicht ausstehen kann. Die Rinder und Schweine kann ich sowieso nicht retten. Die werden immer gegessen werden und von allen Veredlungen und Idealbildern meiner Selbst habe ich mich schon lange verabschiedet. Greenpeace, Meditationsgruppen, Gebete und Tränen in einer kleinen Krypta, mitten unter den Rentnern, der Glaube mit wenig Geld auszukommen, das alles schenk ich mir jetzt mittlerweile. Gott ist in mir, und er ist auch noch sehr gut in mir, wenn ich mich umbrächte.

Ganz klar, ich brauche diesen Blog, aber der Blog oder diese Plattform braucht mich ganz sicher nicht. Ich werde einen Haufen Müll gedanklicher und schlimmer noch gefühlsmäßiger Art hier hinterlassen und mich in keinster Weise zurücknehmen.
Das soll den Stöpsel aus meinem See der Tränen ziehen, damit das Wasser nicht mehr überschwappt, das soll meine Therapie-Couch sein, auf der ich zugleich sitze und herumlamentiere und auf die ich bei Bedarf auch einprügeln werde.
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